SCU Kilb im kollektiven Freudentaumel

Historischer Erfolg
Der SCU Kilb sicherte sich am vergangenen Freitag mit einem 3:0 Heimsieg über den SV Mauer den Meistertitel in der 2. Landesliga West. Ein Erfolg, den der 2500 Einwohnder Gemeinde im Bezirk Melk wohl nur die kühnsten Optimisten zugetraut hätten. Zwar spielte der SCU nach seinem Aufstieg 2012 konstant im vorderen Drittel mit (Plätze 2, 4, 7, 3 und 4 in den letzten fünf Saisonen), doch der Aufstieg kam dennoch sehr überraschend. Ein entscheidender Faktor ist sicherlich auch die "Festung Waldstadion". Der SCU Kilb ist seit über 1 1/2 Jahre zu Hause ungeschlagen. Zuletzt war es dem USC Rohrbach in seinem Aufstiegsjahr am 26.10.2016 gelungen, mit einem 2:1 Sieg drei Punkte aus Kilb zu entführen. "Wir haben in allen dreizehn Heimspielen eine Top-Leistung abrufen können, das ist schon äußerst ungewöhnlich", zeigt sich Trainer Dietmar Wieser mit den Heim-Auftritten seiner Mannschaft beeindruckt. Die Heimstärke soll dem Verein auch in der 1. Landesliga zu wichtigen Punkten verhelfen.

Regionalität als Garant
Die Hauptgründe für den Erfolgen sehen die Verantwortlichen im starken Kollektiv, schließlich stehen dem Trainerteam Wieser & Lapiere ausschließlich Spieler aus der Region zur Verfügung, die auch eine entsprechend hohe Trainingsbeteiligung garantieren. "Dadurch können wir speziell im taktischen und körperlichen Bereich sehr intensiv arbeiten und alle Räder greifen ineinander", so Wieser. In eine ähnliche Kerbe schlägt Thomas Hochauer, der mit seinen jungen 24 Jahren als sportlicher Leiter die Geschicke des Vereins verantwortet: "Der Schlüssel zum  großen Erfolg ist das unbändige Vertrauen in die Spieler. Der Einsatz und die Gier, sich jedes Training verbessern zu wollen, sucht seines gleichen. Ein großes Lob an die Spieler und das Trainerteam". Ganz nach dem Credo "der Star ist die Mannschaft" hat es Hochauer in den letzten Jahren geschafft, eine äußerst homogene Truppe aus vielen jungen Spielern und gestandenen Routiniers zu formen. Auf Legionäre im klassischen Sinn verzichtet der Verein seit letztem Sommer. Mit Robert Gruberbauer stieß im Sommer wohl der letzte wichtige Mosaikstein zum Verein.

Feiermarathon
Im Anschluss an das letzte Heimspiel brachen im Kilber Stadion alle Dämme und die Freude kannte keine Grenzen. Ein Großteil der rund 600 Zuseher harrte noch Stunden nach dem Abpfiff aus, um gemeinsam mit den Akteuren zu feiern. Ob Obmann, Präsident, Bürgermeister oder Fans, hunderte Kilber lagen sich voller Freude in den Armen. Am kommenden Freitag steht dann noch das letzte Saisonspiel in Ybbs an. "Mit dem Sieg ist ein großer Druck von uns abgefallen, daher wird es sicherlich nicht leicht, gegen Ybbs die gewohnte Spannung aufzubauen. Wir sind seit der 9. Runde die Gejagten und meine Spieler mussten stets einem immensen inneren Druck standhalten. Wir werden am Freitag aber natürlich alles versuchen, um uns erfolgreich von der 2. Landesliga zu verabschieden", blickt Wieser gegenüber fanreport.com auf das letzte Saisonspiel.

Ein Kilber Ausblick auf die 1. Landesliga folgt in Kürze.

Fotos: Johann Handl