Während der schon erwähnte Ismar nicht nur den alles entscheidenden Treffer beisteuerte, sondern mit insgesamt 23 Saison-Toren die Torjägerkrone nur knapp verpasste, war sein Vater Azir Karic ohnehin der Architekt des Guntersdorfer Erfolges. Einer der wichtigsten Bausteine des Spieler-Trainers war dabei, dass es ihm gut gelang, sich selbst und seinen Sohn gut und ohne Konflikte oder Neid innerhalb der Mannschaft in das Team-Konstrukt einzubauen. Nicht umsonst stellt auch Co-Trainer und Funktionär Franz Kurzweil klar, wer den Hauptanteil am Erfolg trägt: "Azir Karic - Danke für diesen Erfolg hier in Guntersdorf". Gemeinsam mit dem bärenstarken Youngster Georg Kurzweil stellten die beiden Karics ein sensationelles Offensiv-Trio dar, das gemeinsam auf nicht weniger als 51 Treffer kam. Zum Vergleich: Gleich 7 der Teams in der 1. Klasse Nordwest-Mitte kamen auf weniger Treffer als diese drei torgefährlichs
ten Spieler der Guntersdorfer. Generell ist das Toreschießen ein klares Zeichen dafür, dass mit dem SC die attraktivste Mannschaft der Liga aufgestiegen ist. 91 Tore erzielte man im Laufe der Saison und war damit in dieser Statistik weit vor allen anderen Teams.
Doch weil es natürlich selbst der beste Sturm der Welt alleine nicht richten könnte, muss auch die Defensive lobend erwähnt werden. Angeführt von Kapitän Thomas Richter, der als Libero stets einen guten Job vollbrachte, konnte man immerhin sechs Mal den Kasten vom sicheren Rückhalt Josef Himmelbauer sauber halten. Bei einem derart offensivstarken Team ist eine solche Balance keine Selbstverständlichkeit.
Neben all diese guten Grundvoraussetzungen spielte natürlich auch die Leistungssteigerung im Frühjahr eine wesentliche Rolle. War man zur Saisonhälfte während der Winterpause noch auf Rang 4 mit 6 Punkten Rückstand auf USV St. Bernhard/F., so etablierte man sich danach als beste Frühjahrsmannschaft. Auffällig ist vor allem die konkrete Verbesserung der Defensive. Kassierte man im Herbst noch satte 30 Gegentore in 13 Spielen, so waren es ab März in ebenso vielen Spielen nur noch 18 Treffer über die sich Guntersdorfs Gegner freuen durften.
Und obwohl der Aufstieg natürlich völlig zurecht als Produkt einer starken Leistung der ganzen Saison über gesehen wird, kommt man in diesem außergewöhnlichen Fall nicht darüber hinweg, die Bedeutung einer einzigen Partie noch einmal besonders hervorzuheben. Hätte Karic nicht in der Nachspielzeit des allerletzten Saisonspiels das Goldtor erzielt, würden wir nun über den Meister aus St. Bernhard berichten. Doch die Guntersdorfer haben eben in einem Spiel, in dem sie viele Chancen liegen ließen und das jederzeit auch zu Gunsten der Gegner hätte kippen können, Entschlossenheit und Nervenstärke bewiesen. Da auch diese Eigenschaften zu einer Klasse-Mannschaft dazugehören, kann man dem SC nur gratulieren und viel Erfolg in der Gebietsliga wünschen!
Weitere Artikel in unserer Saisonanalyse:
Teil 2 - Die Verfolger
Montag, 18.6.: Teil 3 - Das Mittelfeld
Mittwoch, 20.6.: Teil 4 - Die Abstiegskandidaten
Freitag, 22.6.: Teil 5 - Team des Jahres, Spieler des Jahres
