Saisonanalyse - Teil 2: Die Verfolger

15.06.2012

DSC_3812
Unsere Saisonanalye setzt sich mit einer Begutachtung der knapp am Aufstieg gescheiterten Spitzenteams fort.
Den USV St. Bernhard/F. als Verfolger zu bezeichnen, wäre eigentlich unfair. Immerhin war diese Mannschaft nicht weniger als 17 Spieltage lang Tabellenführer und wie wir ja bereits mehrfach berichteten, war man auch drauf und dran die Führung über den letzten Spieltag hinweg zu retten. Doch in der Nachspielzeit des letzten Matches kassierte man gegen Guntersdorf den entscheidenden Gegentreffer, wegen dem man den Aufstieg verpasste.  Wenn gerade mal 6 Tore bzw. ein paar Minuten auf den Aufstieg fehlen, ist eine groß angelegte Ursachenforschung eigentlich unangebracht. Aber wer Wert auf Perfektionismus legt, der könnte beispielsweise den leichten Leistungsabfall in der zweiten Saisonhälfte kritisieren, als man die meisten Spiele nicht mehr so klar dominierte wie im Herbst und 4 Punkte weniger holte. Und auch, dass ausgerechnet die im Niemandsland der Tabelle angesiedelten Sitzenberger, gegen die man in zwei Spielen nur einen Punkt schaffte, zum Angstgegner avancierten, wäre wohl vermeidbar gewesen. Wenn man selbst in der letzten Runde noch 90 Minuten lang auf Aufstiegskurs liegt, dann ist in erster Linie aber Lob angebracht. Für 72 erzielte Treffer waren die Torjäger Christoph Brunner und Pavel Gross hauptverantwortlich, die jeweils 17 Tore schossen. Aber auch Gregor Kamhuber (14) und der herausragende Mittelfeldstratege Ondrej Vencl (11) trugen sich mehrmals in die Schützenliste ein. Fast noch überzeugender war die Defensive der St. Bernharder, die in einer sehr torreichen Liga nur 34 Gegentreffer zuließ und damit den Spitzenwert in dieser Statistik stellt. Torwart Alexander Harringer erwies sich als hervorragender Rückhalt und er war es auch, der sein Team im letzten Spiel lange Zeit auf Kurs hielt. Kurz gesagt spielte St. Bernhard eine hervorragende Saison, in der eine andere Mannschaft eben um den klitzekleinen Tick besser war.

Dass der SV Rust in unserer Saisonanlyse schon so früh erscheint und am Ende Platz Drei belegt, hätte sich noch in der Winterpause wohl niemand gedacht. Denn damals lag das Team mit einer sehr ausgeglichenen Bilanz (6 Siege, 2 Unentschieden, 5 Niederlagen) und 10 Punkten Rückstand gerade mal auf Rang 8. Verschuldet war dies vor allem der fehlenden Konstanz. Zwar konnte man gleich nach dem gewonnenen Saisonstart in Atzenbrugg einen zweiten Dreier gegen Heldenberg einfahren, doch nach jeder der 5 weitern Siege im Herbst setzte es sofort wieder eine Niederlage. Im Frühjahr steigerte man sich aber gewaltig. Zum Auftakt gewann man wieder jeweils gegen Atzenbrugg und gegen Heldenberg und holte gleich im Anschluss 2 Punkte gegen die Spitzenteams aus Röschitz und Guntersdorf. Aus den letzten 8 Saisonspielen holte man 7 Siege und kämpfte sich somit noch auf Platz 3 vor. Hauptverantwortlich dafür, dass man im Frühjahr die zweitbeste Mannschaft war, war die klar verbesserte Defensivleistung, die vor allem auf Torhüter Wolfram Gruna zurück zu führen ist. Offensiv war man ohnehin die ganze Saison über stark. Top-Torschützen waren Ivan Kovac (18 Tore), Wolfgang Schatz (15) und Julius Dikacz (14). Gründe zu suchen, warum der Titel verpasst wurde, macht wenig Sinn. Nach dem durchwachsenen Herbst war der Aufstieg ohnehin nie ein Thema. 

Das letzte Team, das punktemäßig einigermaßen in Schlagdistanz zum Meister aus Guntersdorf blieb, war der KSV Röschitz, der in der Abschlusstabelle den vierten Platz belegte. Und tatsächlich sprach das Team von Trainer Manfred Schindler lange Zeit ein gehöriges Wörtchen um den Aufstieg mit. Grund dafür war zunächst ein sensationeller Saisonstart. Die ersten 4 Saisonspiele wurden allesamt gewonnen, dann vergönnte man Straning immerhin einen Punkt und marschierte dann zu zwei weiteren Siegen. Von Runde 3 bis Runde 7 war Röschitz Tabellenführer, länger schafften dies nur die 17-Runden-Leader aus St. Bernhard. In dieser Phase sorgte unter anderem Dominik Neuhold für Furore, der schon nach 7 Runden 5 Tore am Konto hatte. Doch mit der ersten Saisonniederlage am achten Spieltag (ein glattes 1:4 bei Spitz/Donau) endete der Lauf von Neuhold, der in diesem Spiel seinen letzten Treffer im Kalenderjahr 2011 erzielte, ebenso wie der des KSV. Von den fünf Spielen, die man danach noch vor der Winterpause spielte, konnte man lediglich zwei gewinnen. Eigentlich zu wenig für einen Aufstiegskandidaten, aber mit 4 Punkten Rückstand auf St. Bernhard wurde man Hinrunden-Zweiter und wahrte sich so für das Frühjahr alle Chancen. Die Rückrunde begann ähnlich schwach, wie die Hinrunde endete. Aus den ersten 3 Matches konnte man nur 2 Punkte für sich verbuchen und mit 9 Punkten Abstand zu St. Bernhard schien das Thema Aufstieg erledigt. Doch plötzlich kam die Mannschaft wieder in Form, holte aus 6 Spielen 5 Siege und war mit nun nur mehr 3 Punkten Rückstand noch einmal voll im Rennen. Die Achterbahnfahrt der Röschitzer nahm aber kein Ende und so musste auf das Hoch wieder ein Tief folgen. In den Spieltagen 23 - 25 verspielte man mit einem unnötigen Unentschieden gegen Heldenberg und Niederlagen gegen die Top-Mannschaften St. Bernhard und Guntersdorf nicht nur den Aufstieg, sondern auch noch den dritten Platz. Wie nah man trotz am Ende 7 Punkten Rückstand am Meistertitel dran war, zeigt folgendes: Hätte man die erwähnten drei Spiele in den Runden 23 bis 25 allesamt gewonnen, könnte man jetzt den Meistertitel bejubeln. 

Weitere Artikel in unserer Saisonanalyse:
Teil 1 - Der Meister
Montag, 18.6.: Teil 3 - Das Mittelfeld
Mittwoch, 20.6.: Teil 4 - Die Abstiegskandidaten 
Freitag, 22.6.: Teil 5 - Team des Jahres, Spieler des Jahres
Michael Leitner
Michael Leitner - Redakteur
michael.leitner@fanreport.at

Sponsored Posts by 11 Teamsports Logo

Nike belebt "Joga Bonito" wieder! Shoppe die gesamte Kollektion bei 11teamsports mit 15% Rabatt on Top. »
Der neue Nike Mercurial "Dragonfly" 2,5 Jahre Entwicklung gemäß den Wünschen der Profifußballer führten zu diesem Me... »
Das neue adidas "Superlative" Pack! Neue Farben, neue Technologien, bessere Performance: Das neue adidas "Superlativ... »